Lange war darüber spekuliert worden, nun ist es soweit. Facebook Gründer Mark Zuckerberg hat in einer Pressekonferenz sein neuestes Baby vorgestellt. Es heißt Graph Search und soll den Facebook Mitgliedern helfen, jene Inhalte zu finden, die sie suchen.
Facebook beginnt mit seiner Suchmaschine nun jene gewaltigen Datenmengen, die das Soziale Netzwerk seit seiner Gründung fleißig sammelt, auch zu nutzen. Graph Search steht vorläufig einem kleinen Nutzerkreis in English zur Verfügung, auf Deutsch kann man zumindest einen Demo Modus begutachten.
Was kann Graph Search?
Die neue Suchmaschine soll laut Zuckerberg präzise Antworten auf konkrete Fragen liefern und nicht nur Links bieten. Die Facebook Nutzer sollen so Freunde im Netz, deren Vorlieben und Empfehlungen und die von ihnen besuchten Orte finden können. Die Suchergebnisse lassen sich mit Hilfe von Filtern bearbeiten, um die Ergebnisse zu verfeinern.
Die umfangreichen Personendaten bieten Platz für reichlich Phantasie. So könnte Google mit ausgefeilten Suchanfragen beispielsweise den Partner fürs Leben präsentieren, oder aber offene Stellen, die auf das eigene Profil passen, anzeigen lassen. Fotos, Lieblingsrestaurants oder die nächste Party in der näheren Umgebung, Facebook will sein Potential zukünftig so nutzen, dass der User sein Lieblings Social Network gar nicht mehr verlassen muss und der Werbekuchen im eigenen Hause verbleibt. Für die klassischen Suchergebnisse sorgt Microsoft, die Kooperation der beiden Giganten sorgt dafür, dass auch die Suchresultate von Bing in Graph Search angezeigt werden.
Wen nimmt Facebook ins Visier?
Damit beschreitet Facebook einen längst erwarteten Weg bei der Kommerzialisierung seines Datenschatzes. Zuckerberg räumte bei der Vorstellung von Graph Search ein, dass er durchaus daran denke zukünftig ein Geschäftsmodell aus dem neuen Facebook Angebot zu entwickeln. Das sei allerdings noch Zukunftsmusik, vorerst konzentriere man sich im Hauptquartier von Facebook auf die Weiterentwicklung der Suchmaschine.
Facebook greift mit Graph Search den Platzhirsch im Suchmaschinenbusiness, Google, massiv an. Kein Wunder, schließlich verdient der Weltmarktführer tagtäglich Millionen mit der Aufbereitung seiner Suchergebnisse, bzw. mit dem Verkauf von Werbeplätzen. Facebook ist bisher ein funktionierendes Geschäftsmodell schuldig geblieben, der Druck der Aktionäre auf das Wunderkind Zuckerberg wird stärker.
Was halten die Investoren davon?
Die Wallstreet war von Graph Search wenig begeistert, der Aktienkurs von Facebook sackte nach der Bekanntgabe der Pläne wieder einmal ab. Offenbar hatten die Banker die Präsentation eines Facebook Smartphones erwartet, diese Erwartung blieb bei der gestrigen Pressekonferenz unerfüllt.
Experten bewerteten die Präsentation völlig unterschiedlich. Da war sowohl von Revolution als auch von einem programmierten Reinfall die Rede, das Vertrauen in neue Facebook Angebote ist nach einigen Flops in der Vergangenheit nicht sehr ausgeprägt.
Bis der neue Google Konkurrent der breiten Masse zur Verfügung steht, werden allerdings noch einige Monate vergehen.
Na da bin ich mal auf die Suchergebnisse und vorallem auf den Traffic gespannt, der dann von Facebook kommt. Am herumtüfteln sind sie ja schon länger und deren Bots sind auch gut unterwegs.
Facebook lässt mal wieder einen neuen Testballon steigen. Mich wundert nur dass die Aktionäre die Füße stillhalten. Wenn da nicht bald Geld in die Kasse kommt, wird der Mark bald von außen zusehen müssen.
Google wollten schon viele vom Thron stoßen, der Erfolg ließ ja bisher zu wünschen übrig. Ob Microsoft wirklich der richtige Partner ist? Offenbar war das Beispiel Nokia noch nicht abschreckend genug, lol.
Also ist das Dingens neu? Ich lese gerade zum ersten mal davon. Na dann bin ich ja mal gespannt. Irgendwas muss sich der Herr ja einfallen lassen
Da geschehen ja immer wieder seltsame Dinge….
Schöner Beitrag und der vollständigkeithalber – ich habe privat mit Facebook gar nichts mehr am Hut. Rechtzeitig die Kurve gekriegt und Account gelöscht.