Der Fall Wulff
Ist die Autovervollständigung von Google imageschädigend? Diese Frage rückte 2012 durch den Fall Bettina Wulf so richtig in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Zum ersten Mal wurde diese Funktion der Suchmaschine einer breiten Öffentlichkeit bekannt, die Diskussion verlief dementsprechend heftig.
Google selbst wehrte sich gegen Vorwürfe Gerüchte dadurch noch anzufachen, sondern verwies darauf, dass die Autovervollständigung lediglich einen Spiegel der tatsächlich gesuchten Begriffe darstelle. Die Klage von Bettina Wulf gegen Google läuft, der Ausgang verspricht Spannung. Google hat zwar einige Ergebnisse aus seinem Index gelöscht, begründet dies allerdings mit rechtswidrigen Inhalten. Wer heute Bettina Wulf in das Suchfeld von Google eingibt erhält immer noch jene Vervollständigung, die die Gattin des Ex-Bundespräsidenten 2012 zur Weißglut trieb.
Wer bin ich?
Google begann zu Beginn des Jahres nun auch in den deutschsprachigen Suchergebnissen Autoreninfos anzuzeigen. Mithilfe einer Verknüpfung des eigenen Google + Profils konnten Autoren mit entsprechendem Trust ihre Beiträge plötzlich mit Bild in den Suchergebnissen von Google widerfinden. Das Foto garantiert Aufmerksamkeit beim User, mehr Klicks sollten folgen.
Wissen ist Macht
Im Mai stellte Google seinen Knowledge Graph vor, seit Herbst ist dieser auch in den Ergebnisseiten in Deutschland unübersehbar geworden. Das neue Google Service soll dem User die wesentlichen verfügbaren Informationen zu einen Suchbegriff gleich auf der Suchergebnis-Seite präsentieren und so einen Abfluß des Traffics zu anderen Seiten verhindern.
Vorbild ist Wikipedia, das nicht umsonst in fast 100 % der Suchbegriffe auf Seite eins des Google Rankings auftaucht.
Das Facebook Disaster
Das soziale Netzwerk Facebook musste im Mai dieses Jahres eine erste große Bewährungsprobe bestehen. Der groß angekündigte und lange vorbereitete Börsegang endete in einer mittleren Katastrophe.
Die Computer der Technologie Börse brachen zusammen, der hoch angesetzte Aktien Ausgabekurs sackte zusammen und vernichtete zeitweise 50 % des eingesetzten Kapitals. Mittlerweile kämpft Facebook immer noch um ein profitablen Geschäftsmodell, der Aktienkurs liegt rund 30 % unter dem Ausgabekurs.
Dieser Link ist wertlos
Im Oktober überraschte Google die SEO´s mit der Vorstellung seines neuen Linkentwertungstools. Dieses erlaubt es Webmastern Links, mittels eines einfachen Antrags an Google, entwerten zu lassen. Die ersten Reaktionen waren gemischt und reichten von Freude bis hin zu Mißtrauen. Ob das neue Werkzeug tatsächlich dazu dient Google mit der Nase auf problematische SEO Techniken zu stoßen, wird sich 2013, nach einigen Monaten Echtbetrieb, zeigen.
Aus Maus?
Google gönnte den Anbietern von SEO Tools keinen ruhigen Jahresausklang. Der Suchmaschinen Betreiber ist offenbar entschlossen gegen die automatisierte Auswertung seiner Suchanfragen konsequent vorzugehen. Mit Seomoz ist bereits das erste Opfer zu beklagen, Experten befürchten bereits das Ende einer ganzen Branche.
Was sagt die Glaskugel?
Alle Versuche der Konkurrenz Googles Position als Weltmarktführer zu untergraben waren bisher von wenig Erfolg gekrönt. Bing kommt nicht in die Gänge, Yahoo bleibt die Nummer drei, ein ernsthafter Gegenspieler ist derzeit nicht in Sicht.
Doch Google muss 2013 weniger die Konkurrenz als vielmehr die staatlichen Behörden, bzw. seine Contentlieferanten fürchten. Zum ersten Mal verspürte der Beinahe Monopolist 2012 massiven Gegenwind und wird daher im neuen Jahr Lösungen finden müssen, um seine Gegner zu besänftigen.
Die Stoßrichtung von Googles SEO Strategie scheint klar. Mehr Qualität ist oberste Direktive geworden, Black Hat kommt immer stärker unter Druck. Die SEO Szene wird 2013 nicht umhin kommen sich diesem Trend anzupassen und weitestgehend auf Tricks zu verzichten.
Danke für die interessante Zusammenfassung und den Ausblick auf die kommenden Monate.
Was Google’s Vorgehen gegen die automatisierte Auswertung von Suchanfragen angeht, richtet sich das ja im Wesentlichen gegen die Reseller von Daten aus der Adwords API. Hier hat die US-Behörde ja jetzt auch Google Zugeständnisse und eine transparentere Politik abgerungen.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, zu welchem Ergebnis die EU bei Ihren Ermittlungen gegen Google kommt. Wenn wir es als User schon nicht schaffen, zur Konkurrenz auszuweichen